Ich hatte vor knapp zwanzig Jahren die Freude, der Verleger von Andreas Gruber zu werden, als ich seinen ersten Sammelband mit Horrorkurzgeschichten in meiner Edition Medusenblut veröffentlichen durfte: Der fünfte Erzengel. Das Manuskript las ich – passenderweise – nachts, als ich in München auf einer Baumesse als Nachtwächter jobbte. Ganz besonders die Erzählung In Gedenken an meinen Bruder hatte es mir damals angetan – wahrlich keine nette Lektüre.
Lange war das Buch vergriffen, doch nun ist eine überarbeitete und deutlich erweiterte Neuausgabe der Sammlung im Luzifer Verlag erschienen – ergänzt um tolle Einleitungen des Autors zu jeder einzelnen Geschichte. Für die Ausgabe bat mich Andreas um einen kurzen Blurb für die Rückseite, was mich sehr freute. Und so konnte ich ihm aus vollster Überzeugung schreiben:
„Nach der Lektüre bin ich einfach nur froh, nicht Andreas Grubers Bruder zu sein. Oder seine Frau.“
Manchmal macht es einfach Spaß, Komplimente zu verteilen, die im ersten Moment gar nicht danach aussehen … Sicherheitshalber wurde es dann für das Buch doch noch kurz erweitert, aber im Kern geht es um obige Aussage – und Andreas hat den nötigen Humor dafür.
Ein völlig anderer Titel ist nun ganz frisch über die Edition erschienen, ein ziemlich besonderes Buch, das – obwohl ein Kinderbuch – durch die poetische Sprache und Dichte ebenso gut als Lektüre für Erwachsene geeignet ist. Kathleen Weises Glasmädchen ist als E-Book und PoD-Hardcover erschienen und erzählt von einer besonderen Freundschaft zweier Mädchen in einem Krankenhaus. Dabei hat die Hauptfigur Anna einen ganz eigenen, fantasieschäumenden Blick auf die Welt. Eine Leseprobe des kurzen Romans findet sich hier.
Zu guter Letzt möchte ich noch auf ein Interview hinweisen, dass ich dem engagierten luxemburgischen Bücherblog De Bichergeck schon vor ein paar Wochen geben durfte. Das Schreiben allgemein stand im Zentrum der freundlichen Befragung, im Detail ging es dann auch um Die Feuer von Arknon, Fantasy, Glück, Kindheitsträume und mehr – alles hier nachzulesen.
